Gefängnisgeschichte

Alte Geschichten zu Gerichtsbarkeit und Gefängnis in Tholey finden sie hier.

Von 1806 bis 1957 befand sich das Kantonsgefängnis im Keller des heutigen Museumsgebäudes. Im Erdgeschoß des Gebäudes wohnte ein gewisser Schuster, der gleichzeitig der Gefangenenwärter war. Im ersten Stock  befand sich das Gericht. Die Gefängniszelle wurde mit Originalteilen nach der Inventarliste und nach Augenzeugenberichten eingerichtet.

Die uralte Gefängnisgeschichte

Früher befand sich auf dem Schaumberg vermutlich eine keltische Befestigungsanlage, später eine römische Befestigungsanlage, im Mittelalter eine Burg. Wahrscheinlich sind die Straftäter in den dortigen Festungsanlagen festgesetzt worden. Später hat man sie im Gefängnis unter dem Rathaus untergebracht.

Gefängnishof
Gefängnishof
Schild über dem Eingang des Amtsgerichts
Schild über dem Eingang des Amtsgerichts
Details des wieder gefundenen Schildes über dem Eingang
Wieder gefundenes Schild über dem Gerichtseingang links
Blick in die letzte erhaltene Zelle
Blick in die letzte erhaltene Zelle

Gefängnisgeschichte in Zahlen:

Von etwa 1200 bis 1636 befand sich ein Verlies in der Schauenburg. Von 1699 bis 1794 lag das Gefängnis unter dem heutigen Amt. Von 1806 bis 1953 fanden wir das Kantonsgefängnis unter dem heutigen Postgebäude (Rathausplatz 6).

Untrennbar damit verbunden ist die Geschichte der Gerichtsbarkeit: von 1879 bis 1918 befand sich in der heutigen ersten Etage das Königliche Amtsgericht, von 1918 bis 1954 das Amtsgericht Tholey. Ein Teil der Gefängnisräume (früher drei), wurden als Batterie- und Schalt- Station für das Telefon der Deutschen Bundespost verwendet.

Die Kellerräume gerieten in Vergessenheit und standen nass. 1990 wurde das Haus von privater Hand im Laufe von 5 Jahren saniert und die historischen Kellerräume wiederhergestellt. Eine Gefängniszelle wurde nach der wieder gefundenen Inventarliste, Berichten aus der Bevölkerung und ehemaligen Insassen mit alten Teilen wiederhergestellt. Original erhalten sind ein Schemel und die Bezüge der Lagerstätte. Die beiden weiteren Zellen sind nur noch an den alten Gittern vom Gefängnishof zu erkennen. Eine alte Tür wurde mit ihren Originalgemäuer und -Bogen unter dem Putz bei den Sanierungsarbeiten entdeckt. Sie war zugemauert worden. Durch glückliche Umstände wurden die übrigen zwei Gefängnistüren wieder gefunden. Die älteste Gefängnis-Eichentür mit Einritzungen, die bis auf das Jahr 1899 zurückgehen wurde in den wiederhergestellten Eingang installiert.

Nach alten Karten liegt der älteste Kern des Hauses im nördlichsten Raum. Nach heutigen Kenntnissen geht dieser auf die Zeit vor 1788 zurück.

Historische Eisenfessel
Historische Eisenfessel
Original Zellentür
Original Zellentür
Einritzungen in der Zellentür
Einritzungen in der Zellentür

Der letzte Verbrecher im Gefängnis

1957, ein Mann aus Eppelborn, der eine junge Frau aus Dirmingen erstochen hat.

Zwanzigjähriges Mädchen in Dirmingen ermordet. Schwarzer "Weißer Sonntag" für die Gemeinde Dirmingen

Brunhilde Meyer, geboren am 7. Juni 1937, wurde am Nachmittag des vergangenen Samstags unweit ihres Elternhauses in Dirmingen von einem noch unbekannten Täter ermordet. Nach einer fieberhaften Suchaktion, an der sich die Dorfgemeinschaft und die Freiwillige Feuerwehr beteiligten, und die vom Einbruch der Dunkelheit des Samstagabends bis in die frühen Morgenstunden des Sonntags andauerte, wurde das bedauernswerte Opfer der Gewalttat in einem Unterholz. unweit des Ehrenmals tot aufgefunden. Das ist der nüchterne Tatbestand, der die Gemeinde Dirmingen am "Weißen Sonntag" erschütterte.

Das auffallend hübsche, groß gewachsene Mädchen, das ich im Dorfe eines guten Rufes erfreute, war - wie - üblich - am Samstagmorgen zu Ihrer Arbeitsstelle, in einer Baumschule gegangen und hatte auch dort Ihre Arbeit aufgenommen. Dort soll sie von 13.00 Uhr an allein gearbeitet haben...


Saarbrücker Zeitung vom 30. April 1957
Dirminger Mörder bereits gefasst

19jähriger aus Eppelborn der Täter - Nach der Tat das Kino besucht
Dirmingen. Am Samstag, dem 27. April. wurde die 19jährige Brunhilde Meyer, die als Waldarbeiterin im Staatsforst bei Dirmingen bis 16.30 Uhr zu arbeiten hatte, von dem aufsichtsführenden Forstbeamten des Forstamts Lebach vermißt. Brunhilde Meyer sollte etwa um 17 Uhr, zu Hause sein. Der Forstaufseher hatte sie zum letzten Male bei der Auftragserteilung um 13.30 Uhr im sogenannten Pflanzgarten gesehen. Von der Mutter und, dem Bruder der Vermißten konnte die von letzterer mitgeführte Einkaufstasche, ihre Schürze, Jacke und ein Eimer am Straßenrand des Hierscheider Wegs - des Heimwegs des Mädchen - gefunden werden. Die am Samstagabend eingeleitete und mit Unterstützung der Feuerwehr und der Bevölkerung durchgeführte Suchak-tion verlief erfolglos.

Die am Sonntag, dem 28. April. wieder aufgenommenen Suchmaßnahmen führten etwa um 7.30 Uhr zur Auffindung der Leiche der Vermißtem. Die Leiche war mit Ihren zerrissenen Kleidern zugedeckt. Der Fundort befindet sich südlich der Wegegabelung Dirmngen-Eppelborn und Dirmingen-Hierscheid, 25 Meter von der...

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