Der Name rührt aus dem Grimo-Testament von 634 und steht für die Kontinuität zwischen Antike und Mittelalter sowie für das älteste Kloster auf deutschem Boden.
Bisher kaum bekannt ist, dass die nach Tholey benannte Gesteinsart Tholeiit das weltweit häufigste Gestein ist und sogar von Raumsonden auf anderen Himmelskörpern geborgen wurde. Die Geschichte der Entstehung und Verbreitung dieses Gesteins wird umfassend anhand von Exponaten und Schautafeln dargestellt. Auch weitere geologische Besonderheiten des Schaumberger Landes wie Mineralien, Eisenerze, versteinerte Hölzer und Halbedelsteine werden gezeigt.
Das reiche Erbe der Vor- und Frühgeschichte wird anhand von Informationstafeln und ausgesuchten Originalexponaten verdeutlicht. Von der Steinzeit über die Bronzezeit führt der Weg zu den Kelten. Ein Schwergewicht stellt die Römerzeit dar. Karten informieren über die Dichte und Art der Hinterlassenschaft in der Region. Anhand der Villa von Sotzweiler wird der Mustertyp eines römischen Gutshofes dargestellt. Außerdem werden ein Tempelbezirk, Gräber und Funde aus dem römischen Tholey und dem Wareswald vorgestellt. Eine Vitrine zeigt Neufunde der aktuellen Grabungen. Das Museum ergänzt somit die aktuellen Grabungen im nahen Wareswald.
Dieses durch das Testament des Grimo aus dem Jahre 634 bezeugte älteste Kloster Deutschlands ist von großer Bedeutung für die Missionierung weiter Teile des heutigen Saarlandes und darüber hinaus. Älteste Verbindungen nach Verdun gingen im 14. Jh. verloren. Die heute stehende Abteikirche ist über 700 Jahre alt und ein bundesweites Paradestück der frühgotischen Architektur. Die Geschichte der Abtei, des Konvents und der Besitzungen der Abtei in fast 200 Dörfern der Saar-Lor-Lux Region wird in aufgearbeiteter Form präsentiert.
Die Schaumburg war Sitz der Vögte oder Schirmherren der Abtei Tholey. Diese Rolle übernahmen nach dem Aussterben der Grafen von Blieskastel die Herzöge von Lothringen. Das Amt umfasste etwa 50 Dörfer und stellt etwa ein Sechstel des heutigen Saarlandes dar. Die Geschichte der Schaumburg und Tholeys als Sitz der Verwaltung wird dokumentiert und anhand von Exponaten erläutert.
Historisches Kantonsgefängnis, Photogrammetrie, Musika antiqua, Klavierbau in Tholey
Im Keller des Gebäudes sind historische Gefängniszellen des Kantonsgefängnisses zu sehen. Hinzu kommen die musikhistorische Sammlung der Musikerin Olga Schwind (Musica Antiqua) sowie die Dokumentation der Tafelklavierwerkstatt von Peter Mönch und die Ausstellung zu Albrecht Meydenbauer, dem Erfinder eines fotogestützten Vermessungsverfahrens (Photogrammetrie). Die drei genannten Personen stammten aus Tholey.